Work in progress

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Universität Paderborn)

Fach Kunst, am Lehrstuhl für Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik von Prof. Dr. Sabiene Autsch.    [Web]

  • Lehraufträge in den Studiengängen Kunst und Kunstvermittlung, sowie Kunst auf Lehramt
  • Organisation der Ausstellungsreihen Open Space (Universität Paderborn, seit 2011) und EINSPRUCH (Land- und Amtsgericht Paderborn, seit 2013), sowie verschiedene Einzelausstellungen
  • Mitarbeit bei Konzeption und Antragstellung der (Re-)Akkreditierungen verschiedener Bachelor-Studiengänge
  • Unterstützung bei Tagungen, Veranstaltungen, Ringvorlesungen und Künstlergesprächen (Silogespräche)
  • Mitarbeit und Mitherausgabe verschiedener Publikationen
  • Studienberatung (Studienplanung, Praktika), Anerkennung und Anrechnung von Studienleistungen
  • Mitglied des Staatlichen Prüfungsamtes
  • Mitglied der Prüfungskommission zur Vergabe von Studienplätzen

Freiberuflicher Kunstvermittler

Neben der Auseinandersetzung mit Kunstvermittlung an der Universität Paderborn halte ich praktische Erfahrung im Feld für unverzichtbar - sowohl als private als auch wissenschaftliche Bereicherung.

  • Skulptur Projekte 2017: Vermittler
    Dialogische Touren mit Besucher_innen zu Fuß und per Rad sowie Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene; Formate: 2h-Tour, 3,5h-Tour, Tages-Tour

  • dOCUMENTA (13): Worldly Companion
    Ausstellungsrundgänge mit Besucher_innen (Friedericianum, Friedrichsplatz, Orangerie und Karlsaue); Formate: 2h-dTOUR, 3h-dTOUR, Nacht-dTOUR, Endurance-dTOUR (12h, alle Ausstellungsorte)

  • Stadt Paderborn
    Durchführung von kunstpraktischen Workshops und Vermittlungsaktionen
Führungssituation auf der dOCUMENTA (13). (Foto: Iacopo Seri)
Vorträge

Fachvorträge

"documenta 1968 - Ein heißer Sommer?" (Reihe Aus dem documenta archiv, documenta archiv / Universität Kassel, 09.08.2018)    [Web]

"Der Tanz war sehr frenetisch..." - Skizzen, Modelle, Notizen und Notationen zur dOCUMENTA (13) (Disputation, Universität Paderborn, 04.09.2017)

Reisen als Kuratorische Praxis: Der langsame Prozess des Aus-Stellens (1967/2011/2016) (Ringvorlesung Kunst[be]griffe 3: 1967, Universität Paderborn, 14.06.2016)

Emmigration der Form: Annäherungen an Fotografien von Jonas und Adolfas Mekas (Tagung Flüchtige Bilder. Affekt / Repräsentation, Universität Hamburg, 02.12.2016)

Konstellationen des Kleinen: "Ein nicht-hierarchisches, endloses Paradox" (Tagung Konstellationen des Kleinen, Universität Paderborn, 24.06.2016)

Statement clothing? Strategien des Verbergens und Entbergens in "Folklore U.S." von Seth Price und Tim Hamilton. (Tagung Camouflage! Interdisziplinäre Forschung zum Verbotenen und Verborgenen, Universität Heidelberg, 21.11.2015)    [Web]

Ich habe keine Ahnung, was "Kunstvermittlung" ist... (Ringvorlesung Kunst[be]griffe 3: ICH, Universität Paderborn, 06.05.2015)

Dein / Mein / Unser Königsplatz. Künstlerische Perspektiven auf eine Ort im Wandel. (Ringvorlesung Kunst[be]griffe 3: ICH, Universität Paderborn, 31.04.2015, gemeinsam mit Miriam Schröder und Lisa Kuntze-Fechner)

Der Tanz war sehr frenetisch... Eine Reihe von Abläufen, die im Gegensatz zu jeder Theorie und jedem Konzept stehen. (Tagung Choreografie und Imagination, Zentrum für Zeitgenössischen Tanz, Köln / Theaterwissenschaftliche Sammlung Schloss Wahn, 05.07.2014)

IF IN FACT THERE IS A CONTEXT, oder: Die "Ausstellung einer Ausstellung" am Beispiel der dOCUMENTA (13). (Ringvorlesung Kunst[be]griffe 2, Universität Paderborn, 28.05.2014)

Was ist dargestellt? Mimetisches Kuratieren im leeren Ausstellungsraum. (KSK Da schau her! Präsentation als Form und Inhalt, Ludwig-Maximilian-Universität München, 16.05.2014)   [Programm]

Ich weiß nicht, was "Kunstvermittlung" ist. Die Maybe-Education der dOCUMENTA (13). (Evangelische Akademie Hofgeismar, 29.06.2012)

THE MIDDLE OF THE MIDDLE OF THE MIDDLE OF (Workshop 100 Ideas on 100 Thoughts, Universität Köln, 12.07.2012)

Von Außen betrachtet. Die Peripherie vermittelt ihr Zentrum. (KSK Peripherie, Universität Siegen, 26.11.2011)

Angst-Marker. Angsttopografien in Ausstellungen und Kunst. (Universität Paderborn, 14.12.2009, gemeinsam mit Angela Salmen)

Ausstellungseröffnungen

Process/Prozess. Wie man mit Kafka eine Ausstellung kuratiert (Eröffnung der Ausstellung EINSPRUCH 2017, 13.06.2017)

Archäologie einiger Erinnerungen (Eröffnung der Ausstellung Eine 'Archäologie des Wissens'? Displays und Dispositive zu vergessenen Lehrmaterialien der Universität Paderborn, 09.02.2016)

Satellit und Zentrum: Kommunikation. (Eröffnung der Ausstellung Spannungen von Lisa Haack, 14.01.2015)

In der Vergangenheit lesen (Eröffnung der Ausstellung Dein Sohn Joseph von Julia Wittköpper, 24.11.2014)

Die Türen öffnen (Finissage der Ausstellung Perspektive: Abriss., 08.08.2014)

Definitionen: Synchron (Eröffnung der Ausstellung Synchron von Stephan Hilpert und Stephan Tyziak, 17.08.2013)

Permutationen (Eröffnung der Ausstellung Christoph Kern, 09.07.2013)

"Eat Some German Bratwurst" (Lecture-Performance zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung, gemeinsam mit Lisa Grimm, 28.11.2012)

2011 gehört den Mutigen (Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch, 14.11.2011)

Das Feld abschreiten. (Eröffnung der Ausstellung Kalk_T von Florian Schwarz, 24.10.2011)

Hier und Jetzt. Ein Ort der Begegnung. (Eröffnung der Ausstellung Begegnung, Begehung, Bewegung von Stefanie Aust, 10.11.2010)

Portrait in Projektion. (Foto: Jan Olaf Scholz)
Lehre

Tiefenbohrungen. Kuratorisches Projekt in Zusammenarbeit mit dem documenta archiv

(Wintersemester 2018/19)
Archive sammeln, ordnen, bewahren Informationen und stellen diese in unterschiedlichem Maße wieder zur Verfügung. Im Gegensatz zur Institution des Museums, der ganz ähnliche Aufgaben zugeschrieben werden und die sich durch das Medium Ausstellung direkt an ihre Öffentlichkeit richtet, finden sich in Archiven andere Mechanismen der Sichtbarmachung. Diese gehen in der Regel von den Forschungsanliegen ihrer Nutzerinnen und Nutzer aus. Im Archiv selbst sind Informationen häufig nicht unmittelbar sichtbar, sondern in Schränken, Tresoren, Kisten, Mappen, Stapeln etc. komprimiert. Der Philosoph Manfred Sommer beschreibt, dass solche Samlungen durch ihren organisatorischen und inhaltlichen Rückhalt erstarren, verklumpen oder sogar vernichtet werden.
Im Fokus des Seminars steht die Geschichte der weltweit wohl bedeutendsten Ausstellungsreihe documenta (14 Ausgaben seit 1955) und ihr Archiv. Der Kunsthistoriker Harald Kimpel stellte die These auf, dass eine documenta so große Fußabdrücke hinterlässt, dass eine Spurensicherung quasi überflüssig sei. Diese offensichtlichen Spuren verstellen allerdings auch den Blick auf kleinere Ereignisse und tieferliegende Spuren. Hier bietet sich die Metapher der Tiefenbohrung an, die in der Lage ist, Verklumpungen aufzubrechen und in Schichten vorzudringen, die zunächst unsichtbar waren. Ziel ist somit keine breiter Überblick über die Geschichte der documenta, sondern Einblicke in exemplarische, mitunter marginale oder skurrile Aspekte.
Im Laufe von 6 gemeinsamen Workshops (sowie einiger weiterer Termine) werden individuelle Forschungsfragen formuliert, in intensiver Recherche im documenta archiv bearbeitet und in mehreren gemeinsamen Arbeitsschritten aufbereitet. Ziel ist es, für die Ausstellungsreihe "Im documenta archiv" eine Präsentation zu entwickeln, die entsprechend der Forschungsfrage Archivalien aus ihren Kontexten herauslöst und öffentlich macht. Voraussichtlich wird ein Präsentationsvorschlag im documenta archiv umgesetzt (Februar bis April 2019). Alle Tiefenbohrungen und ihre Ausstellungs-Konzepte werden auf der Siloausstellung gezeigt (Februar 2019).

Discover New York: Kunst- und Kulturvermittlung im urbanen Kontext. Ein interdisziplinäres Seminar und Forschungsprojekt

(Studienfahrt, Sommersemester 2018, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
In Anbindung an die Seminare „New York: Museums- und Ausstellungskultur“ (Prof. Dr. Sabiene Autsch) und "Spazierengehen. Gehen als künstlerisches Ausdrucksmittel" (Tim Pickartz) findet vom 04.09.-11.09.2018 eine Exkursion gemeinsam mit dem Fach Musik nach New York statt. Bilden die kunsthistorischen Entwicklungen die thematischen Schwerpunkte der Seminare, so zielt die Exkursion auf eine künstlerische Feldforschung ab. Dabei werden die neuen Kunstzentren in den vielzähligen kleinen „Artspaces“ der Boroughs in Queens, Harlem und in der Bronx in Form von Mikroanalysen recherchiert, in unterschiedlichen Medien erarbeitet sowie dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einer Ausstellung ab November 2018 gezeigt.

Spazierengehen. Gehen als künstlerisches Ausdrucksmittel

(Sommersemester 2018)
Richard Long erläuft 1967 eine Linie im Gelände und eröffnet damit (freilich nicht ohne historische Bezüge) eine neue künstlerische Ausdrucksweise: Das Gehen. Janett Cardiff führt in ihren Audioguides durch den Central Park in New York, den alten Kasseler Hauptbahnhof oder die Hinterhöfe der Münsteraner Innenstadt und überführt diese in geisterhafte Zwischenräume. Francis Alys geht mit einer Waffe durch Mexiko Stadt und einem durchlöcherten Farbeimer durch Jerusalem und stellt fest: "Sometimes Doing Something Poetic Can Become Political and Sometimes Doing Something Political Can Become Poetic". Diese Kunstwerke zeichnen sich jeweils durch einen stark körperlichen und ephemeren Charakter aus und stellen sowohl Rezipierende als auch die Kunstwissenschaft vor neue Herausforderungen. Im Rahmen des Seminars werden nicht nur einzelne künstlerische Positionen, sondern auch grundlegende Texte zur Theorie des Gehens (Michel de Certeau, Lucius Burckhardt, Honoré Balzac) behandelt. Das Seminar wird mindestens zwei Exkursionen/Spaziergänge durchführen, auf denen die Thematik nicht nur inhaltlich, sondern auch körperlich vertieft wird. Inhaltliche Bezüge zum Projekt "Discover New York: Kunst- und Kulturvermittlung im urbanen Kontext. Ein interdisziplinäres Seminar und Forschungsprojekt" bieten sich thematisch und methodisch an.

"Der Betrachter ist im Bild"? - Einführung in die Methoden des Ausstellungsanalyse

(Wintersemester 2017/18)
In dem von Wolfgang Kemp herausgegebenen Sammelband "Der Betrachter ist im Bild: Kunstwissenschaft und Rezeptionsästhetik" wird anhand verschiedener Beispiele (z.B. Blickachsen und Zeigegesten) diskutiert, wie ein Kunstwerk den Betrachter direkt anspricht und somit in eine Beziehung zu ihm tritt, die auch einer inhaltlichen Annäherung zuträglich ist. Nicht diskutiert und zunehmend relevanter sind aber auch die Kontexte, in denen sich physisch neben dem Werk auch immer schon der Betrachter befindet: die Institution, die Ausstellung und deren Inszenierung.
Parallel dazu zeigt sich, das vielfältige Methoden der Bildanalyse einem relativ neuen und noch nicht klar abgestecktem Forschungsfeld der Ausstellungsanalyse gegenübersteht. Im Seminar sollen verschiedene Ansätze - die sich meist an anderen Disziplinen wie der Feldforschung, Linguistik oder Geschichtswissenschaft orientieren - erarbeitet und diskutiert werden um dann auch praktische Anwendung zu finden: Erforscht und in Aspekten analysiert werden sowohl verschiedene Kunstmuseen, als auch ein Naturkunde- oder Technikmuseum.

"Die unsichtbare Sammlung" - Sichtbarkeit herstellen, Stimme verleihen und Position beziehen

(Sommersemester 2017)
Ausgangspunkt dieser kollektiven Auseinandersetzung mit dem Kuratorischen sind literarische Texte, die zur Ausstellung gebracht werden sollen. Stefan Zweigs Erzählung „Die unsichtbare Sammlung“, in der die Familie eines erblindeten Kunstsammlers dessen Drucke verkauft, die Sammlung aber dennoch in der Erinnerung fortbesteht, soll als Anlass dienen, Sichtbarkeit herzustellen, den Dingen oder Menschen eine Stimme zu verleihen und als AusstellungsmacherInnen Position zu beziehen. Denn alle ausgewählten Texte wurden in der Vergangenheit bereits ihrer Stimme beraubt, da es sich um ehemals verbotene SchriftstellerInnen oder Werke handelt.
Die theoretische Grundlage wird durch Grundlagentexte und Thesen relevanter VertreterInnen sowohl des kunstvermittlerischen als auch des kuratorischen Diskurses gewährleistet, z. B. Eva Sturm, Oliver Marchart, Adam Szymczyk, Hans Haake, Doug Ashford und Julie Ault.
Ergänzt wird diese umfangreiche Lektüre durch einen Besuch auf der documenta 14. Vor Ort sollen Ausstellungsdisplays dekonstruktiv befragt und kritisch durchleuchtet werden, um Schnittstellen zwischen Praxen des Kuratorischen und Praxen der Kunstvermittlung auszumachen. Im Laufe des Seminars werden durch die Studierenden Ausstellungskonzepte zu den jeweiligen Texten entwickelt und kritisch reflektiert. Ziel ist es, dass im Anschluss an das Seminar durch die Studierenden eine Ausstellungsreihe realisiert wird.

Process / Prozess. Ausstellungsprojekt zum Fragment „Der Process“ von Franz Kafka im Land- und Amtsgericht Paderborn (EINSPRUCH 2017)

(Sommersemester 2017)
Das Projekt-Seminar gliedert sich in einen kunstpraktischen und einen kuratorischen Teil und ist ausgerichtet auf die geplante Ausstellung der entstandenen Arbeiten im Land- und Amtsgericht Paderborn (EINSPRUCH 2017). Gemeinsamer thematischer Ausgangspunkt ist das Fragment „Der Process“ von Franz Kafka. Dieses zeichnet sich neben den Verfahren der Montage, Notiz und Nicht-Linearität vor allem dadurch aus, dass Kafka es nicht kapitelweise schrieb, sondern in einem literarischen „All-Over“ an allen Textteilen parallel arbeitete. Innerhalb unseres Seminars sollen verschiedene Impulse mit Texten, Zeichnungen und Fotografien zu eigenständigen künstlerischen Projekten führen, die sich in den Bereichen mixed media, Montage/Collage, Performance usw. ansiedeln können. Aktuelle Themen und Bezüge (z.B. Fake-News, Überwachung) kreuzen sich mit dem historischen Text. Die Ausstellung soll die individuellen künstlerischen Arbeiten zwar an einem Ort bündeln, diese aber nicht in einen vermeintlich linearen Text überführen, sondern als ein fragmentarisches Bezugssystem verstanden werden, welches in Bewegung bleibt.

"A state of mind" (#1): Von Kassel lernen, von Athen lernen

(Sommersemester 2016)
Was bedeutet es, keinen Ort zu haben, auf der Flucht zu sein? Was lässt sich aus der Architektur eines staatlichen Bordells für die Ausstellungsarchitektur ableiten? Warum sind für eine Demokratie Bücher unverzichtbar? Welchen Stellenwert wird das Gurlitt-Erbe auf der documenta 14 einnehmen?
Schon jetzt, anderthalb Jahre vor der Eröffnung der documenta 14 in Athen und zwei Monate später in Kassel, beginnt der Diskurs der neuen Ausgabe der Weltkunstausstellung mit der Herausgabe einer Text- und Bildsammlung unter dem Titel „South as a state of mind“. Damit führt der künstlerische Leiter Adam Szymczyk eine durch die D11 und d(13) vorgezeichnete Linie fort und verlagert einen (vermutlich äquivalenten) Teil der Ausstellung von Kassel nach Athen und gleichzeitig den Fokus gen Süden. Sein Ziel ist es, aus der Position des „Zu-Gast-Sein“ von Athen zu lernen.
Zur letzten documenta-Ausstellung formulierte Carolyn Christov-Bakargiev: „dOCUMENTA (13) is for me more than, and not exactly, an exhibition - it is a state of mind.“ Neben dem deutlichen Hinweis darauf, dass sich die Ausstellung nicht durch reine Betrachtung erschließen lässt, machte sie deutlich, dass diese nicht nur aus einem bestimmten Geisteszustand erwachsen ist, sondern auch Besucherinnen und Besucher diesen erschließen, vielleicht sogar annehmen, müssen.
Ziel des Blockseminars ist es, in den Geisteszustand der documenta 14 forschend und fragend einzudringen und die angebotenen Quellen mit Positionen vergangener documenta-Ausstellungen (Schwerpunkte d10-d13) zu vergleichen und zu kontextualisieren, um so zu einem informierten, tieferen Verständnis während des Ausstellungsbesuchs 2017 zu gelangen.

"What is to be done?" - Projektseminar und Workshops zur Vermittlung von Zeitgenössischer Kunst.

(Sommersemester 2016, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
Neben der Documenta in Kassel und der Biennale von Venedig etabliert sich die Manfesta in den frühen 1990er Jahren als eine dynamische Ausstellungsplattform für den kulturellen Austausch und findet alle zwei Jahre in einer anderen europäischen Stadt statt. Aufgegriffen und jeweils fortgesetzt wird die Grundidee der Manifesta, zeitgenössische künstlerische Formen und Arbeitsweisen neu zu definieren und zu gestalten.
Das Projektseminar dient der Vor- und Nachbereitung der Exkursion zur Manifesta 11 (Zürich). In einem ersten Block werden allgemeine Entwicklungen und Tendenzen der Biennalisierung und insbesondere der europäischen Wanderbiennale Manifesta in den Blick genommen, um daraus die jeweiligen Kunstvermittungsansätze der Ausstellungsmacher zu verstehen und mit Blick auf eine sich wandelnde Öffentlichkeit zu diskutieren. Innerhalb des Seminars werden diese mit Fragen in Verbindung gedacht, die jeweils zentrale Positionen im Diskurs der Kunstvermittlung repräsentieren und worin sich Möglichkeiten von Bildung durch Kunst(-Ausstellungen) spiegeln: „Was tun“? (Roger M. Buergel), „Wer spricht?“ (Nora Sternfeld), „Dürfen die das?“ (Stella Rollig/Eva Sturm) oder „Ist das Kunst?“ (Eva Sturm). Aus diesen Grundlegungen sollen für den Besuch der Ausstellung in Zürich experimentelle Vermittlungsformate entwickelt werden, die vor Ort erprobt werden.
Der zweite Block dient der Reflexion und Kritik dessen, was auf der Exkursion gesehen und präsentiert wurde. Insbesondere die eigenen Vermittlungsansätze sollen kritisch Plenum hinterfragt und modifiziert werden. Ziel ist es, einen Perspektivenwechsel von „Sprechen über Kunst vor Ort“ zu „Schreiben über Kunst und ihre Vermittlung“ zu vollziehen.

"What people do for money" - Exkursion zur Manifesta 11

(Exkursionsseminar, Sommersemester 2016, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
Die elfte Manifesta mit dem Titel „What people do for money“ findet in Zürich statt, einer auch unter künstlerischen Gesichtspunkten dynamischen Stadt, deren soziale, politische und künstlerischen Bedingungen durch die Ausstellung in den Fokus rücken sollen. Die sich schnell weiter entwickelnde Infrastruktur der Stadt gibt der Manifesta 11 die Gelegenheit, kritische globale Themen im Spannungsfeld von urbanem Raum und Gesellschaft auszuloten und zu zeigen, welche Rolle die Kunst in dieser Hinsicht spielen kann. Zum ersten Mal in der Manifesta-Geschichte übernimmt ein Künstler die Funktion des Kurators. In seiner Rolle als Künstler hat Christian Jankowski oft mit kunstfremden Berufsgruppen zusammengearbeitet. Die unterschiedlichen Auffassungen und Methoden, die diese Menschen in die Zusammenarbeit einbringen, sind oft genug Bestandteil des Kunstwerks selbst. Manifesta 11 trägt die Kunst in unterschiedliche Arbeitswelten hinein. Sie untersucht das Ausmaß, wie sehr die gängige Kunstrezeption – vom Laien bis zum Kunstexperten – vom Betrachter selbst abhängig sein kann. Jankowskis Konzept ist an drei Faktoren gekoppelt, die seine künstlerische Laufbahn durchgehend prägen – und die perfekt zu einer Manifesta in einer hoch entwickelten Weltmetropole wie Zürich passen: Arbeit und Berufe (in Relation zur Kunst), Kollaborationen und ein Publikum jenseits der gewohnten Kunst-Konvention. Jankowskis Konzept sieht daher vor, die Kunstproduktion, ihre Autorenschaft und Präsentation in der Arbeits- und Berufslandschaft Zürichs vermittelbar zu machen.

"Manchmal vermitteln sie sich lieber selbst." Positionen der Vermittlungskunst und der Kunstvermittlung

(Wintersemester 2015/16)
„Wir wollen festhalten, dass Künstlerinnen und Künstler nicht immer Vermittlung benötigen. Und manchmal vermitteln sie sich lieber selbst.“ (AndAndAnd, 2012)
"Als Bereich der Unterhaltungsindustrie kann künstlerische Praxis nur gerechtfertigt sein, wenn sie ein Risiko eingeht, für die Institution, für die Kunst oder die Person des Kurators." (Wulffen, 2004)
"Kunst und ihre Institutionen werden dabei nicht nur als spezifische Wissensspeicher begriffen, sondern herrschaftskritisch hinterfragt." (Mörsch, 2007)
Was passiert, wenn Künstler sich aktiv oder passiv einer Vermittlung verweigern, die Sprachhoheit über ihre Position für sich selbst einfordern? Was bedeutet es, die Institution - also zum Beispiel das Museum - nicht bloß als gegeben zu denken, sondern deren Ideologie und Herrschaftsstrukturen kritisch zu hinterfragen? Und wie können Kunstvermittler zwischen diesen beiden Positionen auf die Frage „Dürfen die das?“ (Rollig/Sturm, 2001) mit einem deutlichen „Ja!“ antworten?
Im Seminar sollen Statements in Text und Bild von Künstlern, Kuratoren und Kunstvermittlern diskutiert werden, die sich mit diesem Fragekomplex beschäftigen. In der Auseinandersetzung mit institutionskritischen Ansätzen soll auch reflektiert werden, wie diese für die eigene künstlerische Praxis und als Mitglied einer Institution - Museum, Universität und auch Schule - produktiv nutzbar gemacht werden kann.

Ding & Display: Mikrogeschichten in wechselnden Maßstäben

(Sommersemester 2015)
Unter einem Display (vom englischen „to display“, „anzeigen“) wird in der Regel der Bildschirm eines elektronischen Mediums verstanden, aber auch Verkaufsflächen oder Bild-Text-Raum-Zusammenhänge in Ausstellungen fallen unter diesen Begriff. Die vorherrschende Dominanz des Sehsinns wird bei Smartphones durch die taktile Steuerung zwar nicht abgelöst, aber sicherlich verschoben: Nutzer_innen dieser Geräte halten scheinbar die ganze Welt in ihrer Hand. Das Seminar soll exemplarisch künstlerische Schauanordnungen untersuchen, deren (Ausstellungs-)Displays ebenfalls eine deutliche Tendenz zur Berührung aufweisen und dadurch eine Unmittelbarkeit entwickeln, die große und weitreichende Kontexte (z.B Zweiter Weltkrieg, Arabischer Frühling, psychische Erkrankung) erst handhabbar macht.
Innerhalb dieser Schauanordnungen finden sich oftmals Dinge - ein Begriff, der alltagssprachlich vertraut ist und gleichzeitig eine hohe Verfügbarkeit suggeriert - die eher an ein Naturkunde- oder Technikmuseum erinnern und über Materialität, physische Präsenz und Verfügbarkeit eine unmittelbarere Wissensproduktion und -vermittlung anstreben. Diese Artefakte beinhalten mitunter „Mikrogeschichten in wechselnden Maßstäben, die die lokale Geschichte und Wirklichkeit eines Ortes mit der Welt verbinden“ (Christov-Bakargiev) - solche Mikrogeschichten und ihre Displays zu untersuchen und in Bezug auf ihr Potential kritisch zu befragen ist Ziel des Seminars. In voraussichtlich drei Themenblöcken (Smartphones; Miniaturen und Modelle; Sammlungen und Kataloge) werden zeitgenössische künstlerische Positionen ausgewählt und zur Diskussion gestellt.

Ding & Display: Verluste und Löcher der Geschichtsschreibung

(Ausstellungsprojekt, Sommersemester 2015)
Als Weiterführung der Themen des Seminars werden in diesem Projekt mehrere Ausstellungen entwickelt, die Geschichten der Objekte aus verschiedenen Archiven der Universität Paderborn über speziell entwickelte Ausstellungsdisplays vermitteln. Dabei stehen nicht nur Fragen des Ausstellungen-Machens und der kuratorischen Praxis im Mittelpunkt, sondern auch die jeweiligen Sammlungen, deren Ordnungsprinzipien und Blindstellen sollen kritisch hinterfragt und innerhalb der Teil-Ausstellungen mit reflektiert werden. Neben einer eigenen künstlerisch-kuratorischen Auseinandersetzung soll vor allem selbständig mit den Kooperationspartnern über die Möglichkeiten der Archivnutzung verhandelt, Raumplanung und Logistik übernommen und Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, so dass dieses Projektseminar einen umfassenden Einblick in die Arbeit von Kuratorinnen und Kuratoren vermitteln wird.

Schauen, Sprechen, Schreiben - Über Kunst

(Wintersemester 2014/15)
Besonders zeitgenössische Kunst löst beim Betrachter mitunter eine Überforderung aus: Wie kann ich über eine monochrome Farbfläche sinnvoll sprechen? Was habe ich zu einer Bepflanzung im öffentlichen Raum zu sagen? Und wie kommuniziere ich meine Erfahrungen in einem leeren Museumsraum? Das Seminar „Schauen, Sprechen, Schreiben – über Kunst“ besitzt Einführungscharakter und gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil des Seminars soll das Sprechen sowohl an populären als auch an weniger bekannten künstlerischen Beispielen initiiert werden. Offene Diskussionsrunden, Einzelpräsentationen, Führung, Dialog und Monolog stellen analog zur Kunst- und Kulturvermittlung dabei die Formatgrundlagen zur Erprobung des Sprechens über Kunst dar. Methoden der Bildbeschreibung werden einführend ebenso wie Analyseverfahren ausführlicher behandelt. Im zweiten Teil des Seminars stehen Übungen zur Verschriftlichung in Form von Textbeiträgen unterschiedlicher Art im Vordergrund: Kritiken, Rezensionen, Katalogtexte, Handbuchartikel oder Reportagen. Diese werden ebenso exemplarisch initiiert und im Hinblick auf unterschiedliche kunst- und kulturwissenschaftliche Berufsfelder ausgerichtet.

Lunch Box I: Kulinarik als Thema und Motiv in Kunst, Film und Literatur

(Sommersemester 2014, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
Der seit geraumer Zeit anhaltende und öffentlichkeitswirksame Ess-, Koch- und Küchenboom dient als Ausgangspunkt für eine intermediale Betrachtung, d. h. eine kritische Reflexion und künstlerische Produktion von Kunst und Kulinarik. Das vierstündige Seminar sucht nach Konstellationen und Konzepten, Motiven und Materialien, Praktiken und Positionen, Wegen und Wirkungen u.a. in Kochshows, Foodfilmen, Kochbüchern, Kritiken, in der Literatur, Kunst und im Ausstellungsbereich.
Die "Lunch Box", so der Titel eines aktuellen Films zum Thema, dient als Grundlage und Ausgangspunkt der theoretischen Reflektion und praktischen Erprobung. Etwas Kleines wird auf die Reise geschickt und bewirkt eine Fülle an Erfahrungen, Entdeckungen und Erinnerungen mit nachhaltiger und großer Wirkung. Die Form und suggerierte Praktikabilität einer Box, als ein geschlossenes System, transformiert dabei in jene Offenheit, die einzig durch das Essen ihre Kontur behält.

Lunch Box II: Kochwerkstatt

(Künstlerisches Atelier, Sommersemester 2014, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
Anknüpfend an die erste "Kochwerkstatt" 2011 repräsentiert auch diese ein interdisziplinäres Atelier, in dem Ansätze zwischen Kunst und Küche durch unterschiedliche Vermittlungsansätze der beiden Lehrenden erprobt und verhandelt werden sollen.

Stören! Konzeption künstlerischer Kunstvermittlungen zur Collage-Ausstellung "Ruhe-Störung" im MARTa Herford.

(Wintersemester 2013/14)
Kunstvermittlung und Museumspädagogik können nicht nur als Bereicherung einer Ausstellung empfunden werden, sondern auch als Störung: Renate Höllwart beschreibt in ihrem Aufsatz "Vom Stören, Beteiligen und Sichorganisieren" (2005) die entschuldigende Bitte eines Museumsdirektors, dass "das sehr geehrte Publikum [sich] durch die museumspädagogische Arbeit im Hause nicht gestört fühlen" möge, um im Folgenden die besonderen Stärken einer Störung für eine (institutions)kritische Kunstvermittlung herauszuarbeiten.
Das MARTa Herford realisiert gemeinsam mit dem Kunstmuseum Ahlen eine Ausstellung zur zeitgenössischen Collage, die ebenfalls bereits eine Störung im Titel trägt: "»Ruhe-Störung« orientiert sich an Spannungsfeldern zwischen Analyse und Synthese, Reduktion und Akkumulation, Destruktionen und Konstruktion, Entwertung und Be- bzw. Aufwertung. Protest und Widerstand, Unruhe und Aufbrüche, Fluchten und Träume, Recycling und Erneuerung, Vielstimmigkeit und Kakophonie, Raumaneignung und Weltenbau bilden thematische Schlaglichter, denen die Ausstellung folgt." (Homepage MARTa Herford)
Im Rahmen des Seminars sollen Kunstvermittlungskonzepte "von Kunst aus" (Eva Sturm), die sich als konstruktive Störungen verstehen, konzipiert und durchgeführt werden. Dazu werden wir uns in mehreren Phasen mit Arbeiten, die individuell in der Ausstellung gewählt werden, beschäftigen und diese durch eine eigene künstlerische Auseinandersetzung auch für andere vielschichtig erfahrbar machen.

"Der Betrachter ist im Bild"? - Einführung in die Methoden der Ausstellungsanalyse. Workshop und Exkursion.

(Exkursionsseminar, Sommersemester 2013)
In dem von Wolfgang Kemp herausgegebenen Sammelband "Der Betrachter ist im Bild: Kunstwissenschaft und Rezeptionsästhetik" wird anhand verschiedener Beispiele (z.B. Blickachsen und Zeigegesten) diskutiert, wie ein Kunstwerk den Betrachter direkt anspricht und somit in eine Beziehung zu ihm tritt, die auch einer inhaltlichen Annäherung zuträglich ist. Nicht diskutiert und zunehmend relevanter sind aber auch die Kontexte, in denen sich physisch neben dem Werk auch immer schon der Betrachter befindet: die Institution, die Ausstellung und deren Inszenierung.
Parallel dazu zeigt sich, das vielfältige Methoden der Bildanalyse einem relativ neuen und noch nicht klar abgestecktem Forschungsfeld der Ausstellungsanalyse gegenübersteht. Im Seminar sollen verschiedene Ansätze - die sich meist an anderen Disziplinen wie der Feldforschung, Linguistik oder Geschichtswissenschaft orientieren - erarbeitet und diskutiert werden um dann auch praktische Anwendung zu finden: Erforscht und in Aspekten analysiert werden sowohl verschiedene Kunstmuseen mit unterschiedlicher Ausrichtung (voraussichtlich K21, MARTa, Daniel-Pöppelmann-Haus), als auch mit dem Neanderthalmuseum (Düsseldorf) ein Naturkundemuseum und die Dauerausstellung im HNF Museumsforums (Paderborn).

Wer spricht? Was tun? Dürfen die das? Die Institution Museum und ihre Kritik.

(Wintersemester 2012/13)
"Immer mehr neigen Ausstellungen dazu, nicht mehr Ausstellungen von Kunstwerken zu sein, sondern sich selbst als Kunstwerk auszustellen." (Buren, 1972)
Was kann es bedeuten, die Institution - also zum Beispiel das Museum - nicht bloß als gegeben zu denken, sondern deren Ideologie und Herrschaftsstrukturen kritisch zu hinterfragen? Im Seminar sollen Positionen von Künstlern, Kuratoren und Kunstvermittlern diskutiert werden, die sich mit diesem Fragekomplex beschäftigen. Als grober Leitfaden können die documenta-Ausstellungen dienen, aber auch hier soll der Blick auf Positionen außerhalb des hegemonialen Diskurses erweitert werden. In der Auseinandersetzung mit institutionskritischen Ansätzen soll auch reflektiert werden, wie diese für die eigene künstlerische Praxis und als Mitglied einer Institution - Museum, Universität und auch Schule - produktiv nutzbar gemacht werden können.

dOCUMENTA (13): Zwischen Vielleicht Vermittlung und Emanzipation.

(Sommersemester 2012)
Die dOCUMENTA (13) bietet eine Vielzahl von Aktivitäten, um verschiedene Besuchergruppen aktiv zu beteiligen, ihnen das Projekt näher zu bringen und mit ihnen die verschiedenen Aspekte und Bedeutungen zu befragen. Diese Aktivitäten werden 'Vielleicht Vermittlung' genannt, denn sie sind in den übergreifenden experimentellen Ansatz der dOCUMENTA (13), in die Wechselbeziehungen verschiedener Wissensbereiche und in die besonderen Ansätze und Entwicklungsprozesse der Vermittlung von Kunst und Wissenschaft eingebunden. Die Methodik des 'vielleicht' setzt dabei die grundlegende Ergebnisoffenheit eines jeden Experiments für die Entwicklung dieser Programme voraus.
Das Seminar beschäftigt sich mit dem Konzept und der Methodik des 'vielleicht', mit einem besonderen Fokus auf den dTOURS, also 'Umwegen' wie die Führungen auf der diesjährigen documenta genannt werden. Über einige Umwege über Theorien der Kunstvermittlung und das kuratorische Konzept der dOCUMENTA (13) sollen im Laufe des Semesters eigene Vermittlungsformate entwickelt und auf der für alle Teilnehmer verpflichtenden Exkursion (voraussichtlich 25. – 28. 06.) vor Ort in Kassel erprobt werden. Es ist außerdem geplant die Ergebnisse in der zweiten Ausgabe der Zeitschrift 'Impulse' zu publizieren.

dOCUMENTA (13): Exkursion.

(Exkursionsseminar, Sommersemester 2012, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)

dOCUMENTA (13): Ein vorläufiger Katalog.

(Wintersemester 2011/12)
Angekündigt wird er bereits jetzt als das Buch der Bücher: Der Katalog der dOCUMENTA (13) soll Aufsätze, künstlerische Projekte und die Kernthemen der Ausstellung zusammenführen. Er wird einerseits eine Sammlung und zugleich Erweiterung der Publikationsreihe 100 Notizen – 100 Gedanken sein, mit der er durch Faksimilereproduktionen und neu kommentierte Texte verbunden ist, und andererseits ein umfassender illustrierter Reader mit Beiträgen der Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev und zahlreichen anderen Autoren aus verschiedenen Disziplinen. Die Künstlerinnen und Künstler der dOCUMENTA (13) bereichern das Buch mit einzigartigen Beiträgen.
In Interviews betont Christov-Bakargiev immer wieder, dass die dOCUMENTA (13) bereits seit geraumer Zeit begonnen hat, der beworbene Katalog wird allerdings erst im nächsten Jahr erscheinen. Ziel des Seminars ist es, sich in das Gedankenmodell der kommenden Ausstellung einzuarbeiten und bereits im Vorfeld Zugänge zu entwickeln. Dabei soll im Laufe des Semesters ein vorläufiger Katalog entstehen, der möglicherweise auch Dritten ermöglicht, sich Aspekten der dOCUMENTA (13) anzunähern.

Kunstvermittlung am Beispiel der aktuellen Ausstellungsszene in Berlin. Workshop und Exkursion.

(Exkursionsseminar, Sommersemester 2011, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
Kunstvermittlung kann als eigenes Wissensfeld verstanden werden, das sich u. a. als künstlerisch-kritische Praxis seit Ende der 1990er Jahre verstärkt im Kontext kulturpolitischer und institutioneller Entscheidungen entwickelte.
Kunstvermittlung ist dabei eng an das Ausstellungswesen gekoppelt (s. Documenta 12). Sie fragt hier nach der Bildungsfunktion sowie nach Formen der Vermittlung von Kunst z.B. durch Anordnungen, Raumgefüge, aber auch durch Sprache/Sprechen, Texte, Aktionen und Handlungen. Damit sind Themen angesprochen, die zugleich in das Feld der Kuratorischen Praxis hineinreichen.
Im Rahmen des Workshops sollen Modelle, Zugänge und Werkzeuge der Kunstvermittlung kennen gelernt und erprobt werden, die zur Aneignung und Vermittlung von Wissen im musealen Raum eingesetzt werden können. Beabsichtigt ist, Kunstvermittlung in schulischen und außerschulischen Zusammenhängen einzusetzen und zu lernen, sich selbst zu den Werken bzw. zu der Ausstellung in ein Verhältnis zu bringen. Welche Formen von Texten, Eröffnungen, Führungen usw. wären dafür denkbar und geeignet? Kann ich performative Handlungen entwickeln, über die jeweilige Hängung oder Architektur auch sogenannte Mikroerzählungen in Gang setzen, die immer auch die traditionelle Kanonbildung von Kunst im und durch das Museum in Frage stellt?
Seminarsituation: "Lunch Box I: Kulinarik als Thema und Motiv in Kunst, Film und Literatur". (Foto: Sabiene Autsch)
Publikationen

Monografien

"Der Tanz war sehr frenetisch..." - Kuratorische Praxis, Kunstvermittlung und Vermittlungskunst auf der dOCUMENTA (13), im Erscheinen.

Herausgabe

Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): Impulse. Texte und Bilder zur Kunstvermittlung, Nr. 4: Nach Zürich. Kunstvermittlung als Reise zur Kunst, Paderborn 2017.

Tim Pickartz (Hrsg.): Eine "Archäologie des Wissens"? Displays und Dispositive zu vergessenen Lehrmaterialien der Universität Paderborn, Paderborn 2016.

Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): Impulse. Texte und Bilder zur Kunstvermittlung, Nr. 3: Lunch Box, Paderborn 2016.    [Leseprobe]

Tim Pickartz, Miriam Schröder (Hrsg.): Perspektive: Abriss. Interventionen im dystopischen Raum, Paderborn 2015.    [Blog]   [Zeitung]

Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): EINSPRUCH: DOBBERSTEIN, DÖRING, HECKER, KUNTZE-FECHNER, Paderborn 2015.

Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): Open Space: Der Raum als Möglichkeit, Paderborn 2015.    [Faltblatt]   [Editorial]

Sabiene Autsch, Miriam Schröder, Tim Pickartz (Hrsg.): EINSPRUCH: BERNHARD, HEGGEMANN, LEPP, LÜCKING, Paderborn 2014.

Sabiene Autsch, Miriam Schröder, Tim Pickartz (Hrsg.): EINSPRUCH: GRIMM, PICKARTZ, SCHRÖDER, SCHWARZ, Paderborn 2013.

Sabiene Autsch, Tim Pickartz, Lisa Grimm (Hrsg.): Impulse. Texte und Bilder zur Kunstvermittlung, Nr. 2: dOCUMENTA (13): Kunstvermittlung und ihr Gegenüber, Paderborn, 2012.

Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): Impulse. Texte und Bilder zur Kunstvermittlung, Nr. 1: Kunst und Ausstellungsszene Berlin 2011, Paderborn, 2011.

Artikel & Aufsätze

Ich bin kein Maler! Kollaboration als gemeinsames Basteln an einem assoziativen Gerüst, in: Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): Impulse. Texte und Bilder zur Kunstvermittlung, Nr. 4: Nach Zürich. Kunstvermittlung als Reise zur Kunst, Paderborn 2017. Blatt 3.

7 Tableaus. Ein forschendes Pendeln zwischen Fühlen, Sehen, Riechen, Denken, Schmecken, in: Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): Impulse. Texte und Bilder zur Kunstvermittlung, Nr. 3: Lunch Box, Paderborn 2015. S. 14-21.

"Instructions and Advice How to Shoot Today", Choreografien des Todes in bewegten und bewegenden Bildern zeitgenössischer Video-Kunst, in: Jessica Nitsche (Hrsg.): Mit dem Tod tanzen. Tod und Totentanz im Film, Berlin 2015, S. 199-222.

Debatte um Freiflächen, in: Sabiene Autsch, Tim Pickartz (Hrsg.): Open Space: Der Raum als Möglichkeit, Paderborn 2015.    [Artikel]

Aus der Deckung gehen. Die Spring/Summer-Collection 2012 von Seth Price und Tim Hamilton, in: Michael Fisch, Ute Seidener (Hrsg.): Hülle und Haut - Umschlag und Verpackung. Techniken des Umschließens und Verkleidens, Dresden/Kairo 2014, S. 248-264.

Von Außen betrachtet: Die Peripherie vermittelt ihr Zentrum, in: Ludwig Andert, Anne Röhl (Hrsg.): Peripherie. 81. Kunsthistorischer Studierendenkongress Siegen, Emsdetten/Berlin 2013, S. 111-117.

Lisa Grimm, Tim Pickartz: Was tun wir, wenn wir nicht wissen, was wir tun? Paderborner Kunststudierende erproben Konzepte von Kunstvermittlung auf der dOCUMENTA (13), in: PUZ 2/2012, S. 46-47.

"I have no idea, what art is!" - Die dOCUMENTA (13) zwischen Peripherie und Zentrum, in: ALL-OVER, Nr. 2, März 2012.    [Web]

Open Space: Kunststudierende stellen aus, in PUZ 1/2011, S. 73.

Topografien der Universität Paderborn, in: PUZ 1/2009, S. 20-21.

Die Kunst und der Raum - Räume für die Kunst. Industriebauten und ein Kreuz aus Raps, in PUZ 2/2008, S. 34-35.

Eingriffe in den öffentlichen Raum. Neue Skulpturen für Paderborn, in: PUZ 1/2008, S. 34-35.

Ausstellungskataloge

Tim Pickartz, Miriam Schröder (Hrsg.): Perspektive: Abriss. Interventionen im dystopischen Raum, Paderborn 2015.    [Blog]   [Zeitung]

Florian Matzner, Christoph Gockel-Böhner (Hrsg.): Tatort Paderborn, Phänomen Fußgängerzone, ein Kunstprojekt, Paderborn 2014.

Lori Waxman: 60 word/min art critic, Kassel/Paris 2013.    [Web]

Sabiene Autsch, Miriam Schröder, Tim Pickartz (Hrsg.): EINSPRUCH: GRIMM, PICKARTZ, SCHRÖDER, SCHWARZ, Paderborn 2013.

Gewiss ist die Stunde doch ungewiss wann (Hora certum incertum quando), Land- und Amtsgericht Paderborn, Paderborn 2013.    [Künstlerbuch]

Triptychon. Drei szenische Bilder. Der Ausstellungskatalog, Paderborn 2011.    [Katalog-Zeitung]

Geometrie | Biometrie, Paderborn 2011.    [Katalog]

Sabiene Autsch (Hrsg.): CAMPUS CURATING (II): KUNST_WECHSEL, Paderborn 2010.

Sara Hornäk (Hrsg.): Skulptur vor Ort. Eingriffe in den öffentlichen Raum Paderborns, Paderborn 2008.

Mitarbeit

Sabiene Autsch, Claudia Öhlschläger, Leonie Süwolto (Hrsg.): Kulturen des Kleinen. Mikroformate in Literatur, Kunst und Medien, Paderborn 2014. Unter Mitarbeit von Tim Pickartz.

Sabiene Autsch, Sara Hornäk (Hrsg.): Räume in der Kunst. Künstlerische, kunst- und medienwissenschaftliche Entwürfe, Bielefeld 2010.

Sabiene Autsch (Hrsg.): CAMPUS CURATING (II): KUNST_WECHSEL, Paderborn 2010. Unter Mitarbeit von Lisa Grimm und Tim Pickartz.

Selfie mit Projektzeitung "Perspektive: Abriss. Interventionen im dystopischen Raum".
Kuratorische Tätigkeit

Perspektive: Abriss.

Die Erodierung der Stadtkerne ist ein weit verbreitetes Phänomen. In Paderborn sind der Königsplatz und der unterirdische ZOB durch Leerstände gekennzeichnet, Angsträume tun sich auf. Dem begegnet die Stadt mit Umbaumaßnahmen: zeitgemäßere Fassaden, neues Pflaster und Beleuchtung sollen den Ort aufwerten. Demgegenüber stehen die Ruinen einer überholten Vision vergangener Jahrzehnte. Wie können Künstler_innen dieser Situation begegnen? Wie soll man überhaupt darauf reagieren? Der Leerstand ist ein Möglichkeitsraum. Die Ruine eine Chance für künstlerische Intervention, eine Stelle, die Fragen aufwirft, uns auffordert zu reagieren. Perspektive: Abriss. war eine Kollaboration unterschiedlicher Akteure, welche gemeinsam einen Ort durch dekadente Handlungen überführten - die kurz bevorstehende Zerstörung immer mitgedacht.
Vom 25.07.2014 bis zum 08.08.2014 intervenierten unterschiedliche Teilnehmer_innen im ehemaligen Haus der Offenen Tür in der Marienstraße 24, Paderborn. Der Abriss war bereits im vollen Gange, der Ort wurde transformiert. Das Gebäude war während dieser Zeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und konnte nur im Rahmen einer Finissage am 08.08.2014 besichtigt werden.
Gemeinsam mit Miriam Schröder habe ich dieses Projekt initiiert und organisiert. Dazu zählten neben der Arbeit mit den Teilnehmer_innen vor allem auch die Koordination der anderen Parteien, wie der Stadt Paderborn, der Initiative Baukultur, dem Paderborn überzeugt. e.V., dem Ordnungsamt und der Polizei, der Wimmelbücker Abbruch GmbH sowie den Bauherren und Eigentümern der Immobilie. Im Anschluss an das Projekt wurde der Projektblog in eine Zeitung überführt.    [Blog]   [Zeitung]

Open Space

Der Ausstellungsraum Open Space im Fach Kunst der Universität Paderborn hält, was er verspricht: Er ist offen. Offen für alle, d. h. für Studierende und Lehrende der Universität, für die Paderborner Bevölkerung, für Künstler_innen, Menschen in kreativen Berufen, Architektur, Design, Theater, Kulinarik usw. Der Open Space ist auch offen für Experimente, spielerische Konzepte sowie innovative Präsentationen und Hängungen. Offen aber auch im Sinne der architektonischen Vorgaben, insbesondere durch die verglaste und verschiebbare Fensterfront des Raumes. Diese ermöglicht Ein- und Ausblicke, eröffnet Kontakt und Austausch durch das Anschauen und Angeschaut werden, durch das Zeigen und Verbergen, Exponieren und Deponieren.
Zunächst als Studentische Hilfskraft später in größerer Eigenverantwortung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter übernahm ich im Auftrag von Prof. Dr. Sabiene Autsch die Einrichtung und Organisation der kuratorischen Werkstatt, die schnell unter dem Namen Open Space geführt wurde. Seit 2011 wurden über 50 Ausstellungen und andere Projekte umgesetzt, an denen ich unterschiedlich stark beteiligt war. Zu meinen Tätigkeiten gehören unter anderem Auswahl, Hängung, Öffentlichkeitsarbeit, Einführungen, Aufsichten...
Im Jahr 2015 haben wir gemeinsam den Band "Open Space. Der Raum als Möglichkeit" herausgegeben, der an der Schnittstelle zwischen Ausstellungskatalog, Glossar, wissenschaftlicher Betrachtung des Ausstellungen-Machens und künstlerischen Statements positioniert ist.    [Faltblatt]   [Editorial]

EINSPRUCH

"Vier Künstlerinnen und Künstler, die ihr Studium gemeinsam in Paderborn absolviert haben, erheben in den Räumen des Land- und Amtsgerichtes Paderborn EINSPRUCH: Die ausgestellten Arbeiten beziehen sich inhaltlich, ästhetisch oder in ihrer Präsentation auf die Funktionen und die Räumlichkeiten des Gerichts mit seiner besonderen Architektur der 50er Jahre, wodurch der Standort selbst zum Teil, möglicherweise sogar zum Exponat, der Ausstellung wird, bei dem immer neue Facetten betrachtet werden können."
So lautete der erste Absatz der Pressemitteilung für die Ausstellung von Lisa Grimm, Miriam Schröder, Florian Schwarz und mir, die durch eine Kooperation des Land- und Amtsgerichts und dem Fach Kunst möglich wurde. Schnell wurde klar, dass hieraus eine Ausstellungsreihe entstehen sollte, bei der die Teilnehmer_innen neben einem künstlerischen Schwerpunkt auch Erfahrungen in kuratorischen Aufgaben und Prozessen sammeln sollten - die in der Mitteilung umrissenen Grundideen wurden beibehalten. Diese Gruppen immer anderer Absolvent_innen werden betreut von Prof. Dr. Sabiene Autsch und mir, sowie jeweils zeitweise von Miriam Schröder und Lisa Grimm. Bisher sind fünf Ausgaben von EINSPRUCH verwirklicht worden, es erschien jeweils ein Katalog.

Issue

Gemeinsam mit Stephan Hilpert habe ich von 2010 bis 2012 insgesamt fünf Ausgaben des Magazins Issue herausgegeben. Intention war es, gemeinsam mit Anderen etwas künstlerisch-kreatives zu produzieren und gleichzeitig die eigene Position zu wahren. Issue sollte sich mit jeder Ausgabe selbst ein bisschen neu erfinden, offen dafür sein, was drin steckt. Wer drinsteckt. Beim ersten Heft waren das vier Personen, beim zweiten schon zwölf...
Das Ganze war als Kommunikationsprojekt angelegt. Und weil Kommunikation möglichst frei und einfach laufen sollte, war Issue umsonst und vorzugsweise dort zu finden, wo man nicht mit einem Kunstmagazin rechnet. Da es sich bei Issue ganz bewusst um ein physisches Magazin handelte, dessen Auffinden, Besitzen und Herumzeigen zum Ereignis werden sollte, können keine PDFs zur Verfügung gestellt werden.

#1 Der Große Schlaf
#2 BLACK
#3 El Dorado
#4 Heureka!
#5 Zer//Störung

Seminarprojekte

Teil meines Lehrkonzeptes ist es, die Studierenden so früh wie möglich zu Äußerungen vor Publikum zu motivieren. Dazu zählen natürlich in erster Linie Referate und Statements innerhalb der Seminare. Gleichzeitig versuche ich, die Studierenden Sichtweisenwechsel vollziehen zu lassen und mit dieser neuen (oft nur experimentellen) Position auch größere Öffentlichkeiten zu erreichen: Sie werden tätig als Vermittler_innen, Herausgeber_innen, Kurator_innen oder Künstler_innen. Damit diese Projekte für alle Beteiligten zu einem erfolgreichen und lehrreichen Erlebnis werden, ist eine umfangreiche Betreuung notwendig.
Eigene Ausstellungen, Führungen in bestehenden Ausstellungen und Publikationsprojekte sind entstanden in:
  • Tiefenbohrungen. Kuratorisches Projekt in Zusammenarbeit mit dem documenta archiv (Wintersemester 2018/19)
  • Discover New York: Kunst- und Kulturvermittlung im urbanen Kontext. Ein interdisziplinäres Seminar und Forschungsprojekt (Sommersemester 2017, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
  • "Die Unsichtbare Sammlung" - Sichtbarkeit herstellen, Stimme verleihen und Position beziehen (Sommersemester 2017)
  • Process/Prozess. Ausstellungsprojekt zum Fragment "Der Process" von Franz Kafka (Sommersemester 2017)
  • "What People Do for Money" - Exkursion zur Manifesta 11 (Sommersemester 2017, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
  • Ding & Display: Verluste und Löcher der Geschichtsschreibung (Sommersemester 2015)
  • Stören! Konzeption künstlerischer Kunstvermittlungen zur Collage-Ausstellung "Ruhe-Störung" im MARTa Herford (Wintersemester 2013/14)
  • Lunch Box: Kochwerkstatt (Sommersemester 2013, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
  • dOCUMENTA (13): Zwischen Kunstvermittlung und Emanzipation (Sommersemester 2012)
  • dOCUMENTA (13): Ein vorläufiger Katalog (Wintersemester 2011/12)
  • Kunstvermittlung am Beispiel der aktuellen Ausstellungsszene in Berlin. (Sommersemester 2011, gemeinsam mit Prof. Dr. Sabiene Autsch)
Organisationsbüro der Perspektive: Abriss. (Foto: Miriam Schröder)
Eingangsbereich des Abbruchhauses in der Marienstraße 24 in Paderborn. (Foto: Miriam Schröder)
Begriffssammlung zum Open Space aus der Publikation "Open Space. Der Raum als Möglichkeit".
Vernissage der Ausstellung EINSPRUCH im Jahr 2014. (Foto: Land- und Amtsgericht Paderborn)
Stephan Hilpert beim Sortieren der Seiten für die zweite Ausgabe von Issue.
Künstlerische Arbeit der Seminarteilnehmerin Johanna Nienhaus in der Universitätsbibliothek Paderborn.
Ausstellungen eigener Werke

Perspektive: Abriss.

25.07.2014 - 08.08.2014, Haus der Offenen Tür, Marienstraße 24, Paderborn (GA, Katalog)

Neben der Organisation des Projekts gemeinsam mit Miriam Schröder (s. Kuratorische Tätigkeit), die ich als kommunikativen Prozess an der Grenze zum Künstlerischen verstehe, habe ich auch praktisch im Haus der Offenen Tür gearbeitet: Fragestellung aller meiner Interventionen waren die Möglichkeiten, die ein Ort noch hat, wenn er beseitigt werden soll, und jene, die er erst dadurch erhält. Als erste Geste zu Beginn des Projekts ist die Gleichsetzung von Innen- und Außenraum mit der Performance Haus der Offenen Fenster gleichzeitig als Aufmerksamkeits-Generator als auch als Prophezeiung zu verstehen. Diese Spannung wurde durch das Freilichtmuseum Marienstaße noch verstärkt: Auf dem Dach des Gebäudes, inmitten des öffentlichen Raums der Innenstadt, wurden Skulpturen ausgestellt, die aus Sicherheitsgründen niemand betrachten konnte und die gemeinsam mit dem Gebäude dem Abrissbagger zum Opfer fielen. Übrig geblieben sind nur Erinnerungen und einige Spuren, die ich in den Dia-Reihen Im Moment ist es August und Window-Color dokumentiert habe. Alle Projekte sind auf dem Blog und in der Zeitung der Perspektive: Abriss. nachzulesen.    [Blog]   [Zeitung]

Wem gehört die Stadt?

29.05.2014 - 07.09.2014, Städtische Galerie im Abdinghof, Paderborn (GA, Katalog)

Im Rahmen der Ausstellung Tatort Paderborn. Phänomen Fußgängerzone fragten Studierende und Absolventen des Faches Kunst unter der Leitung von Prof. Dr. Sara Hornäk, wem die Deutungshoheit über das Stadtbild und dessen sozialen, historischen und politischen Implikationen obliegt. Die Teil-Ausstellung Wem gehört die Stadt? setzt sich vor allem aus Modellen und Fotomontagen für utopisch-künstlerische Arbeiten im Paderborner Stadtraum zusammen, um so abseits von Finanzierungs- oder Genehmigungsprozessen visionäre Projekte entwickeln zu können.
Ich habe mich an dieser Ausstellung mit einer weiteren Permutation der Reihe Rhizaria beteiligt: Die beiden schwarzen Körper im Kreuzgang des Abdinghof scheinen in den Himmel zu weisen, erinnern an Sende- oder Empfangsapperaturen; Monolithen, die in direkter Nachbarschaft zu den Kirchtürmen möglicherweise auch Michelangelos "Erschaffung Adams" evozieren. Und dennoch: Es sind bloß zwei Polyeder - Pentagonbipyramiden oder Johnson-Körper Nr. 13 - die dort abgestellt wurden.

Triptychon. Drei Szenische Bilder

22.01.2014 - 25.02.2014, KleppArt, Paderborn (EA, Katalog)

An die drei Szenen des Theaterstücks Triptychon von Max Frisch abgelehnt, inszenierte ich meine künstlerischen Arbeiten zu Aspekten von Erinnerung, Wiederholung und Verlust in drei expositorischen Bildern: Die Räume der KleppArt wurden zu einer Bühne, einem Memento Mori und einer weißen Zelle umfunktioniert, in denen sich Werke und Besucher_innen auf unterschiedlicher Weise begegnen konnten. Die Ausstellung ist als assoziative Bricollage aus künstlerischen Arbeiten, Zitaten und der Beteiligung Dritter, die ich eingeladen habe, sich sprachlich (Miriam Schröder, Uta Lücking und Andrea Nolte) oder musikalisch (Linnemeyer & tubais) in das Erzählgefüge einzuschreiben, zu verstehen.    [Katalog-Zeitung]

Rhizarium II (Ikosaeder)

19.05.2013 -30.07.2013, Enteninsel in der Paderbaue, Pader-Kultour, Paderborn (GA)

Die Werkreihe stellt auch die Frage danach, wie sich der Ort verändert, wenn das Rhizarium wieder entfernt wird. Was in einem Ausstellungsraum wie dem Open Space recht undramatisch erscheint - hier ist man es gewohnt, eigenartige Dinge kommen und gehen zu sehen - verhält sich im öffentlichen Raum ganz anders. Inmitten der Pader, in Sichtachse eines stark genutzten Spazierwegs steht ein schwarzer Körper. Er gehört nicht hierher. Aber wohin er gehört, woher er kam, bleibt ein Geheimnis. Diese Irritation bleibt auch bestehen, wenn der Ort wieder in seinen Ursprungszustand überführt wurde: Was war das für ein Ding? Die Ausstellung ist dadurch in die Erinnerung der Passant_innen verlagert worden.

Rhizarium I (Closed Space)

01.05.2013 - 18.05.2013, Open Space, Paderborn (EA)

Die Werkreihe der Rhizaria versteht sich als eine Serie temporärer drop sculptures. Sie tauchen unvermittelt als völlig selbstbezügliche, Autonomie reklamierende Objekte im öffentlichen, halböffentlichen und institutionellen Raum auf. Obwohl offensichtliche Fremdkörper treten sie dennoch in einen (erzwungenen) Dialog mit dem Ort. Es ist in diesem Fall nicht so, dass die Objekte, wie von Richard Serra gefordert, vom Ort abhängig sind und untrennbar mit ihm verbunden sind, sondern der Raum diese in Ästhetik und Deutung selbst vereinnahmt. Man könnte von einem 'skulpturbezogenen Standort' sprechen, der seine sozialen und politischen Zusammenhänge auf die an sich bedeutungsfreie Skulptur projiziert.
Im Falle des Open Space traten Objekt und Raum in einen Konflikt ein, da die Ausstellungsvitrine nicht in der Lage war, Rhizarium I in seiner Größe angemessen zu präsentieren, und doch das Kunstwerk dafür sorgte, dass der Raum weder genutzt, noch betreten oder betrachtet werden konnte.

EINSPRUCH

16.04.2013 - 17.07.2013, Land- und Amtsgericht Paderborn (GA, Katalog)

Zur Annäherung an das Gebäude und die Institution des Gerichts verknüpfte ich verschiedene künstlerische Ausdrucksformen zu assoziativen Erzählungen, deren Ausgangspunkte das große Justitia-Relief im ersten Stock des Gebäudes, die Stuhlreihen für Wartende in den Fluren oder die Musterung der Fensterfront sind. Diesen Ortsbegebenheiten wurden dadurch neue Bedeutungsebenen zugeschrieben, die auch nach Beendigung der Ausstellung verweilen.    [Künstlerbuch]

Geometrie | Biometrie

14.01.2011 - 09.03.2011, Salon Anne Brinkmann, Siegen (EA, Katalog)

In dieser Ausstellung präsentierte ich verschiedene im Studium verwirklichte Werkreihen - unter anderem Lichen, Zytosol, Cholé und Rhizom - in unterschiedlichen Konstellationen, die neue Narrative und Wechselwirkungen ermöglichten. Die präsentierten Grafiken, Fotografien und Objekte entstanden in einem Zusammenspiel von akribischer Planung und Zufall, durch Kopie, Abdruck, Vervielfältigung und Veränderung. Auch der Ausstellungsort selbst wurde durch die geometrischen Formen aus diesen Arbeiten eingehüllt und erobert.    [Katalog]

Antennae

03.01.2011 - 14.03.2011, Open Space, Paderborn (EA)

Antennae stellt einen ersten Versuch dar, eine eigene künstlerische Position mit kuratorischer Praxis in Form eines interaktiven und potentiell kollaborativen Projektes zu verbinden. Die Ausstellung bestand aus limitierten Postkarten, die bereits frankiert an beliebige Personen verschickt werden konnten. Diese wiederum wurden in Anlehnung an letter art aufgefordert, etwas an mich zu senden, das sie als ausstellungswürdig empfinden. Diese Einsendungen waren sperrig (512 Seiten mit Zeichenfolgen, generiert aus einem Scan meiner Postkarte), unangenehm für Teilnehmer_innen (ein privates Foto) oder übergriffig (in Form einer Umorganisation der Ausstellung). Deutlich wurde, dass der Kommunikationsprozess - auch der sekundäre - viel eher einen Nachvollzug forderte, als das, was sich tatsächlich in der Ausstellung darstellte.

Molino 2008 / 50° im Schatten

19.04.2009 - 16.05.2009, Sparkasse Gütersloh (GA)
21.08.2009 - 20.09.2009, Kulturwerkstatt Paderborn (GA)
11.11.2014 - 19.12.2014, Universitätsbibliothek Paderborn (GA)

Durch den Woldemar-Winkler Förderpreis der Sparkasse Gütersloh und ein Stipendium der Universität Paderborn wurde mir ein Arbeitsaufenthalt in Archez (Spanien) ermöglicht. Die dort entstandenen Arbeiten wurden in mehreren Gruppenausstellungen von Preisträger_innen gezeigt.

Ausstellungen im Studium

Abschlussausstellung / Fachpraktische Prüfung (EA, 2010)
kunst_wechsel II: Die Wand (2010, gemeinsam mit Lisa Grimm, Katalog)
Silo 10 (GA, 2010)
Silo 09 (GA, 2009)
Quadratische Soiree (GA, 2009)
Skulptur vor Ort (GA, 2008, Katalog)
Silo 08 (GA, 2008)
Silo 07 (GA, 2007)

Installation-Shot in der Ausstellung Triptychon - Drei Szenische Bilder. (Foto: Jan Olaf Scholz)

Aufstieg/Abstieg (Handlauf) | Installation | Maße variabel | 2014; Hintergrund: Miriam Schröder | Wir bauen eine Stadt | Wandarbeit | Maße variabel | 2014 (Foto: Miriam Schröder)

Rhizarium IV (J13-J13) | Installation | Maße variabel | Abdinghofkreuzgang | 29.05. - 07.09.2014

Antenenae (Triptychon) | Ausblick auf einen Hinterhof mit Fotorahmen | 480 x 340 cm | 2013 (Foto: Jan Olaf Scholz)

Rhizarium II (Ikosaeder) | Installation | Maße variabel | Paderaue | 18.05. - 09.07.2013

Rhizarium I (Closed Space) | Installation | Maße variabel | OPEN SPACE (Universität Paderborn) | 01.05 - 18-05.2013

Lichen (Land- und Amtsgericht Paderborn) | Farbige Folie auf Fensterglas | Maße variabel | 2013

Installation-Shot der Ausstellung Geometrie | Biometrie.

Installation-Shot der Ausstellung Antennae.

Curriculum Vitae

Promotionn

"Der Tanz war sehr frenetisch..." - Kuratorische Praxis, Kunstvermittlung und Vermittlungskunst auf der dOCUMENTA (13) (Note: summa cum laude)

Arbeit

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik von Prof. Dr. Sabiene Autsch, Universität Paderborn (seit 2011)   [Web]

Freiberuflicher Kunstvermittler (seit 2012)
Skulptur Projekte 2017: Kunstvermittler (2017)
dOCUMENTA (13): Worldly Companion (2012)
• Stadt Paderborn: Workshops (2014)

Studium

Erstes Staatsexamen in Kunst, Philosophie und Praktische Philosophie für Gymnasien und Gesamtschulen (Universität Paderborn, 2005 - 2010)
Thema der Abschlussarbeit: Die Möglichkeit einer Analytik des Hässlichen in Kants Ästhetik.

Studentische Hilfskraft an den Lehrstühlen Bildhauerei und ihre Didaktik von Prof. Dr. Sara Hornäk und Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik von Prof. Dr. Sabiene Autsch (2008 - 2010)

Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur

Kulturbüro der Stadt Solingen (2004 - 2005)

Schulabschluss

Gymnasium Vogelsang, Solingen: Abitur (1994 - 2004)
Schwarze Quadrate auf weißem Grund | 3. Quadrat | Fotokopien auf Papier | 29 x 42 cm | 2013 (Foto: Jan Olaf Scholz)